Langtang

Der Trek ins Langtang-Tal beginnt in Syabru Bensi, ca. 100km nördlich von Kathmandu in 1900 m Höhe. Das bedeutet ein Vergnügen der besonderen Art: Allrad-Bus mit 30 Sitzplätzen, in dem aber mindestens 60 Personen mitfahren, Dachträger für jegliches Gepäck und Fahrgäste, kostenlos verteilte Spucktüten, eine extra laute Mehrklangfanfare sowie eine knallharte Federung sind die Hauptmerkmale eines solchen Vehikels. Ach ja, nicht zu vergessen die Beschallung mit lauter Musik! Dafür sollten aber die nächsten Tage umso ruhiger und beschaulicher werden.

Der Bus ist voll
Der Bus ist voll

Der erste Trekkingtag verläuft so wie es mir ein älterer Herr aus Südafrika am Vorabend prophezeit hatte:" It will be a tough day". Es wird wirklich ein harter Tag entlang des Langtang-Flusses. Der Pfad in dem zunächst recht engen Tal steigt immer wieder um gut hundert Höhenmeter steil an um dann fast gleich weit wieder nach unten zu verlaufen. Dieses Spiel wiederholt sich unzählige Male und mein Rucksack scheint immer schwerer zu werden. Nach vier Stunden tausche ich mit Krishna, meinem Guide, den Rucksack und so stehe ich die weiteren zwei Stunden gut durch. In den nächsten Tagen wird mir Krishna den Schlafsack und ein paar Klamotten abnehmen, so dass wir beide je 12 kg auf dem Rücken haben.

Es geht wieder mal abwärts
Es geht wieder mal abwärts

Das ewige Auf und Ab wird am nächsten Tag weniger, das Tal weitet sich und bietet mehr Ausblicke auf eine traumhafte Umgebung und plötzlich erscheint zwischen den Bäumen der erste leuchtend weiße Berggipfel. Es ist der Langtang Lirung (7200 m) von der Langtangkette.

Erster Blick auf den Langtang Lirung
Erster Blick auf den Langtang Lirung

Nachdem auch die zuvor noch dschungelartig dichte Vegetation weniger wird, erschließt sich immer mehr von der umliegenden Bergwelt. Am dritten Tag erreichen wir Kyanjin Gompa auf 3850 m Höhe. Nachmittags geht es noch zum Eingewöhnen und Akklimatisieren auf einen rund 500 m höheren Hügel hinter dem Dorf, denn am nächsten Tag soll es auf den Tsergo Ri mit knapp 5000 m Höhe gehen, von dem man angeblich einen tollen Rundblick hat.

Kyanjin Gompa
Kyanjin Gompa

In der Früh um 7 Uhr, das spärliche Gras ist noch gefroren, geht es los. Der Anstieg beginnt gemächlich, wird jedoch immer steiler. Ein Guide kommt uns schon eilends mit einer Frau am Arm entgegen, die wohl Probleme mit der Höhe bekommen hat, und da heißt es wirklich schnell wieder zurück. Krishna und ich versuchen in langsamem, aber beständigen Schritt zu gehen, doch ab und an geht mir schon die Puste aus und wir müssen kurz anhalten. Ein junger Däne, der uns entgegenkommt, versichert:"Es ist jeden Schritt wert." Kurz vor dem Ziel heißt es noch über ein riesiges Feld mit großen Felsbrocken zu balancieren, aber dann steht dem Gipfelglück nichts mehr im Wege.

Geschafft!
Geschafft!

Nicht nur ich freue mich, auch Krishna ist ganz happy, denn er steht auch erst zum zweiten Mal hier oben, denn einige seiner Kunden zuvor haben den Aufstieg abgebrochen. Wir genießen die traumhafte Aussicht, machen uns auf den Rückweg und sind um 13 Uhr wieder in Kyanjing Gompa, wo es ein Mittagessen gibt, bevor wir noch 2 Stunden bis Langtang Village zurücklaufen.

Krishna und ich
Krishna und ich
Blick auf  Yala Peak
Blick auf Yala Peak
Blick auf den Langtang Lirung und Langtang-Tal
Blick auf den Langtang Lirung und Langtang-Tal
Panorama
Panorama
Danach gibt es Mittagessen in der Küche
Danach gibt es Mittagessen in der Küche
Rückweg an einer Manimauer entlang
Rückweg an einer Manimauer entlang