Laos ist ein Agrarstaat, etwa 80 % der Einwohner sind in der Landwirtschaft tätig, aber neunzig Prozent der erzeugten Produkte dienen dem Eigenbedarf.
Exportprodukte sind Holz, Kaffee, Strom und Zinn, doch es wird mehr importiert als exportiert.
Vor allem jüngere Menschen machten mir deutlich, dass sie Laos am liebsten den Rücken kehren würden und dass Thailand für sie ein Traumland ist wo die Menschen in schönen und großen Häusern
leben.
Tatsächlich sieht man schon ab der Außenbezirken der Städte nur noch wenige gemauerte Häuser, der Großteil der Bevölkerung wohnt in Bambushütten mit Wellblechdach.
Feldarbeiten werden mir einfachsten Geräten von Hand erledigt. An den entlegenen und steilen Berghängen haben sie oft einfache kleine Hütten zum Kochen und Nächtigen. Die Nahrungsbeschaffung ist
für diese Menschen nicht einfach.
Ein thailändischer Geschäftsmann hat die Pha Suam Wasserfälle in fünfjähriger Arbeit mit den Bewohnern der Umgebung touristisch erschlossen und beschreibt in seiner Info die Bedingungen wie
folgt:
"Im Wald gab es kaum Tiere, Vögel, im Wasser kaum Fische. Es musste viel getan werden, um hier einen sauberen Naturpark zu schaffen.
Die ersten Arbeiten waren, den Einwohnern dieses Gebietes beizubringen, dieses Naturparadies sauber zu machen, vor allem sauber zu halten......Die Arbeiter kamen mit Angelruten und Schlingen zur
Arbeit. Während der Arbeitszeit wurden oft Vögel, die sie hörten, gefangen. In der Mittagspause wurde dann gefischt..... Zu diesem Zeitpunkt habe ich verstanden, warum es in dieser Umgebung kaum
noch lebende Tiere gab. Daraufhin entstand hier eine Küche..." (Wimol Kijbamrung)
Auch wenn es nicht schön ist zu sehen wie die Natur geplündert wird, aber solange die Menschen keine Erwerbsquellen haben wird diese Tatsache bleiben.
Auf Laos (um ein Drittel der Fläche kleiner als die BRD) wurden in den Jahren 1965 bis 1975 mehr Bomben abgeworfen als im zweiten Weltkrieg auf Deutschland und Japan zusammen, obwohl es offiziell
nie im Kriegszustand war. Seit Ende des Vietnamkrieges sind hier 11 000 Menschen durch Blindgänger getötet worden und in vielen Gegenden wird davor gewarnt, querfeldein durch die Natur zu
streifen. Viele Orte wie zum Beispiel Muang Ngoi wurden total zerstört und die Bewohner versteckten sich während der Bombardements in den Höhlen der naheliegenden Karstberge. Entschädigungen
seitens der USA wurden nie geleistet.
Die Vergangenheit ist im Gespräch mir Touristen aber kein Thema, doch mancherorts sieht man noch Relikte wie Bomben- oder Raketenhüllen als stumme Zeugen aufgestellt.