REISE 2020
Die Vorbereitung für meine diesjährige Reise ist inzwischen fortgeschritten und hat konkrete Formen angenommen.
Abreisetag wird der 30. März sein, Aufenthalt circa zwei Monate und die wichtigsten Stationen sind natürlich Baseri und Bhimkhori.
Mit der Planung irgend welcher Projekte habe ich mich bis zum jetzigen Zeitpunkt zurück gehalten, denn ich wollte nicht schon wieder Familie, Freunde und Bekannte mit Spendenwünschen behelligen.
Aber es kommt ja bekanntlich meist anders als man denkt.
Allein durch verschiedene Geburtstagsfeiern, bei denen die Geburtstsgskinder um Geldspenden für Nepal an Stelle von Geschenken gebeten hatten, kam die schöne Summe von rund eintausend Euro zusammen.
Die Spendenbereitschaft aller Unterstützer ist einfach großartig und durch etliche großzügige Einzelspenden ist der Gesamtbetrag nochmals kräftig gewachsen. Im Namen der beiden Gemeinden Baseri und Bhimkhori ein herzliches "Vergelt's Gott" an jeden einzelnen von euch.
So sehen die Klassenzimmer im Hauptschulgebäude in Baseri aus. Mit Farbe und ein wenig Arbeit könnte man die Arbeitsumgebung für die Kinder sicherlich angenehmer gestalten. Das ganze Schulhaus zu streichen soll laut Auskunft etwa 3000 Euro kosten und wird damit wohl jenseits unserer Möglichkeiten liegen.
Aber für einen Anstrich der Klassenzimmer sollten die Spenden ausreichen.
So wie es aussieht werde ich eure Spenden auf die beiden Ortschaften verteilen um einerseits in Baseri die Klassenzimmer zu streichen und um andererseits der Dorfgemeinschaft Amalbas einen Beitrag zur Wasserversorgung zu machen.
Spenden sind immer willkommen unter dem Stichwort "Nepal“ auf das Konto bei der DKB Bank:
Josef Maurus, IBAN DE20 1203 0000 1036 7900 93.
Hier kannst du dich über das Spendenkoto informieren.
Ich versuche den Stand immer aktuell zu halten.
11. März
Zur Einreise nach Nepal kann man auch bei der Ankunft am Flughafen ein Visum beantragen, wenn man kein Problem damit hat den Papierkram vor Ort zu erledigen um dann an verschiedenen Schaltern noch in der Schlange zu stehen. Einfacher ist es natürlich, sich schon hier ein Visum ausstellen zu lassen und das geht auf dem Honorarkonsulat in München recht zügig.
Mein Plan war also am Dienstag meinen Schwager zu besuchen und zuvor noch das Visum abzuholen, doch am Montagabend kommen schlechte Nachrichten von einem Freund aus Nepal.
Reisende aus acht Nationen, darunter auch Deutschland, dürfen nur noch mit in der Heimat ausgestelltem Visum einreisen (das postalisch beantragt werden muss), wenn sie dazu auch noch eine Bescheinigung vorlegen die nachweist dass sie nicht mit Corona infiziert sind. Diese Bescheinigung darf maximal sieben Tage vor der Einreise ausgestellt sein. Damit war mein Gang zum Konsulat natürlich überflüssig.
Angesichts der momentanen Unsicherheiten hinsichtlich Einschränkungen in der Reise- und Bewegungsfreiheit bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher, ob ich den Flug wie geplant antreten soll oder besser nicht. In zwei Wochen müsste ich spätestens Visum und Gesundheitsnachweis beantragen und so bleibt mir noch ein wenig Zeit um zu sehen wie sich die Dinge entwickeln.
13. März
Wie befürchtet ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht und eine weitere Einschränkung im Reiseverkehr wurde heute morgen bekannt.
Neben dem postalisch zu beantragenden Visum und der Corona-Testbescheinigung wird jetzt auch von Einreisenden aus acht Ländern, darunter Deutschland, eine zweiwöchige Quarantäne verlangt.
Die Wahrscheinlichkeit dass ich meine Reise verschieben werde wird damit immer größer, denn die Aussicht zwei Wochen in Kathmandu im Zimmer zu sitzen ist nicht allzu verlockend.
Nachtrag: Die Ereignisse überschlagen sich, sagt man in so einem Fall. Kaum dass ich obige Nachricht gepostet habe, kommt ein Anruf vom Reisebüro "One World" mit der Mitteilung, dass Air India meinen Flug gecancelt hat. Damit brauche ich mir keine Gedanken mehr zu machen was ich tun soll und ich bekomme ziemlich sicher mein Geld erstattet.
Sowie sich die Reisebedingungen ändern und ich die Möglichkeit nach Nepal zu fliegen habe werde ich mich hier wieder melden.
13. April
Das Jahr 2077 hat heute in Nepal in aller Ruhe begonnen, die üblichen
Feiern zum Jahreswechsel sind alle der strengen Ausgangsbeschränkung zum
Opfer gefallen. Seit dem 23. März ist es den Menschen untersagt die Häuser
und Wohnungen zu verlassen. Lediglich in der Früh und am Abend ist es ihnen
während zwei Stunden erlaubt in der Nähe einzukaufen oder eine Apotheke
aufzusuchen. Die Polizei kontrolliert die Ausgangssperre sehr streng.
Offiziell sind in ganz Nepal bis heute lediglich 13 infizierte Personen
gemeldet.
Nach der Landwirtschaft ist der Tourismus die bedeutendste Einnahmequelle
der Menschen und mit dem totalen Stillstand dieser Branche steht ein großer
Teil der Bevölkerung derzeit ohne Einkünfte vor dem Nichts. Nach den
schweren Erdbeben 2015 ist das nun das zweite Mal dass die Touristen
ausbleiben und dieses Mal könnte es möglicherweise sehr lange dauern.
29. Juni:
Heute ist in Nepal „ National Paddy Day“, also der „Tag des Reises“. Mit dem beginnenden Monsun ist jetzt die Zeit gekommen um die Reisfelder (paddy fields) zu bestellen und zu bepflanzen. Da
durch die Einschränkungen wegen COVID 19 unzählige Menschen ohne Einkommen sind und staatliche Hilfe nur sehr spärlich fließt ist die Selbstversorgung für viele Menschen überlebenswichtig.
Eine mühselige Arbeit. Von Hand werden die Reissetzlinge eingepflanzt. Das Bild entstand nahe Kathmandu.
Ein wunderschöner Anblick wenn der Reis in vollem Saft steht. Aber im Hinterkopf hat man immer die Arbeit die hinter all dem steckt.
Allerdings besitzt nicht jeder Grund und Boden um Reis und Gemüse anzubauen, doch es gibt zum Glück viele kleine Hilfsorganisationen die versuchen die schlimmste Not zu lindern.
Sophie Maliphant aus London habe ich im Herbst 2018 in Baseri kennengelernt und sie hat begonnen via Internet Spenden zu sammeln. Die damit gekauften Grundnahrungsmittel werden dann in
verschiedenen Dörfern und in Kathmandu an Hilfsbedürftige verteilt.
Für weitere Info hier klicken: www.gofundme.com/f/providing-food-in-kathmandu-during-lockdown
Die Zahl der mit Corona infizierten Personen steigt derzeit rapide an (heute 13.248 Menschen) und eine Rückkehr zur Normalität wird es wohl noch lange nicht geben.
Traditionelles Essen am "National Paddy Day"
Kartoffel-Curry, Yoghurt, Chiura (Reisflocken) und Bananen.