Amalbas

Wasserversorgung in Amalbas

Am Mittwoch Abend erhalte ich von Shyam die Nachricht: Ich hole dich morgen um acht Uhr in der Früh ab, der Bus fährt um 10.15 Uhr. Kurz nach acht triff er dann auch ein, allerdings auf einem Motorroller mit seiner Frau auf dem Sozius. Er verkündet dass gleich sein Freund mit dem Motorrad kommen wird und wir dann zusammen nach Amalbas fahren werden. Und falls ich Motorrad fahren könnte, dann sollte ich ab Khaldunga die Schotterpiste den Berg hinauf fahren. Sein Freund könne wegen einer kürzlich überstandenen Operation nicht so gut die Strecke fahren. Ich bin etwas geplättet von der veränderten Situation und der Aussicht auf einem Motorrad durch das Verkehrsgewühl von Kathmandu kutschiert zu werden. 

Da fährt dann auch schon der Motorradfahrer auf einer 125er "Hartford" in den Hof. Als er den Helm abnimmt, bin ich halbwegs beruhigt. Es ist Dal Bahadur, kurz DB genannt, der Chairman des Wassserprojekts. Ich kenne ihn und schätze ihn als einen ruhigen und besonnenen Mann. Auch wenn die ersten Kilometer durch das Verkehrsgewühl von Kathmandu etwas aufregend sind, mein Chauffeur ist vorsichtig und fährt zurückhaltend. Ich bedaure nur, dass ich mir keine Sonnencreme ins Gesicht geschmiert habe, das wird wohl wieder eine rote Nase geben. 

Nach einem Tankstopp vor Khaldunga kommen immer öfter kurze ungeteerte Straßenabschnitte, auf denen alle Fahrer versuchen den schlimmsten Löchern auszuweichen und eine halbwegs ebene Passage zu finden. Und da passiert es. Ein entgegenkommender flotter Motorradfahrer hat sich das gleiche Stück ausgesucht wie DB und kommt genau auf uns zu, es scheppert und ich spüre einen Schlag gegen mein rechtes Knie und den Fuß. Mein erster Gedanke: das wars, Knie oder Fuß kaputt! 

DB kommt schnell zum Halten und beim Absteigen stelle ich fest dass meine Knochen doch heil geblieben sind. Gott sei Dank! Ich humple auf die andere Straßenseite, setze mich auf ein Mäuerchen und begutachte. Auf der Kniescheibe ist ein Loch und Blut fließt, auf dem Rist des rechten Fußes, zwischen den Riemen meiner Sandalen, zeichnet sich ein breiter schwarzer Strich ab. Der stammt vermutlich von der Unterseite des Gummi-Fußrasters unseres Gegners. 

Zum Glück habe ich Heftpflaster im Rucksack, damit kann ich das Knie gleich versorgen. Währenddessen hat DB mit dem anderen Fahrer ein längeres Gespräch, das offensichtlich ohne Ergebnis endet. Das Angebot in ein Krankenhaus zurück zu fahren lehne ich ab und es geht weiter. Noch geht es mir gut, die Schmerzen kommen meist erst später. 

In Khaldunga gibt es Dhal bhat und dann mache ich eine kurze Probefahrt mit dem Moped. Den rechten Fuß brauche ich nur zum bremsen, das Motorrad schwächelt ein wenig bei Steigungen und ist gleich abgewürgt. Aber DB ist bisher immer den Berg hochgekommen, also werden wir es gemeinsam schon schaffen. Die ersten paar Kilometer laufen auch ganz gut, wenn es zu steil wird steigt DB ab und läuft ein Stück. Weiter oben am Berg wird es immer steiler und die "Straße" immer übler - grober Schotter, Schlamm, Sand dicke Steine und tiefe, vom Regen ausgewaschene Rinnen. Ich muss einem entgegen kommenden Motorrad ausweichen, gerate in eine tiefe Rinne und beim Versuch heraus zu kommen lege ich das Moped auf den Weg. Zum Glück ohne DB auf dem Rücksitz. Der Fahrer des anderen Motorrads hat mein Missgeschick anscheinend mitbekommen, eilt herbei und hilft mir beim Aufrichten. Das ist wirklich nicht mein Tag. DB übernimmt ab dann wieder das Steuer für das letzte Stück. Aber kaum dass wir losgefahren sind, setzt ein heftiger Gewitterregen ein. Zu allem Überfluss steht dann auch noch ein Bus quer in einer Kurve und blockiert die Straße. Am Abend zuvor hat mich in Kathmandu ein Gewitterregen bis auf die letzte Faser durchnässt. Das wird wohl zur Gewohnheit. Shyam und seine Frau erwarten uns trocken in Amalbas, sie waren schneller mit dem Scootie. 

Am nächsten Tag zeigen sich Fuß und Knie leicht geschwollen und das Treppensteigen macht etwas Probleme. Die Besichtigung der Wasserversorgung muss verschoben werden, doch der Tag verspricht trotzdem interessant zu werden. 

Um ihre Ahnen zu ehren und ihnen einen guten Aufenthalt im Jenseits zu gewähren halten Tamang - Familien jährlich eine besondere, zweitägige Pooja ab. Für heute und morgen hat Mandhoj dazu einen Lama bestellt. Es ist ein Tamang - Lama, denn jede Volksgruppe hat andere Zeremonien. Selbst die Tamang sind wiederum in zwölf Familien aufgeteilt, die unterschiedliche Bräuche haben. 

Am späten Nachmittag trifft der Lama ein und nach einer kleinen Erfrischung vor dem Haus setzt er sich drinnen an den vorbereiteten Zeremonienplatz. Die wichtigsten sakralen Gegenstände bringt er natürlich selber mit, darunter auch das aus einer Blattsammlung bestehende Gebetsbuch in tibetischer Schrift. Die Gebete, oft begleitet von seiner Glocke, dauern fast eine Stunde. Die Hausbewohner sind währenddessen mit der Zubereitung des Abendessen beschäftigt oder unterhalten sich wie gewohnt. Eine wichtige Rolle bei der Zeremonie spielt ein Kessel mit Reis, Hirse und Kräutern, dessen Inhalt Mandhoj im Anschluss ganz allein im Raum, schweigend und nackt kochen muss. Daraus soll dann später Chang (Bier) gemacht werden. Wer davon trinkt, muss den Ahnen dabei ein Gebet schicken. 

Am nächsten Vormittag wird der zweite, längere Teil der Pooja abgehalten, diesmal auf dem Dachboden. Um den Lama sind heute verschiedene Speisen aufgebaut, die den Vorfahren symbolisch angeboten werden. Nachdem die Ahnen versorgt und die Gebete beendet sind, dürfen die Anwesenden die Speisen und Getränke verzehren. 

 

 

Nachmittags geht es dann mit Shyam und DB zu einem Rundgang auf dem ich den aktuellen Stand der Wasserversorgung kennenlernen soll. Von Amalbas steigen wir zuerst ca hundert Höhenmeter ins Tal hinunter. Dort steht ein schon fast fertiger Wasserbehälter mit etwas mehr als 10.000 Liter Fassungsvermögen, der die direkt darunter und nach Süden anschließenden Häuser des Ortsteils Chilauneter versorgen soll. Kurz davor wird eine Abzweigung von der von oben kommenden Hauptleitung angelegt, die das Wasser in den entferntesten Ortsteil Darapani bringen soll. Dieser liegt nochmals 500 Höhenmeter tiefer, schon fast im Talgrund. Dort wird gerade das Fundament für einen kleineren Behälter gelegt. 

Der folgende Tag ist kühl und verregnet. DB sagt die Wanderung zur Wasserquelle gleich ab. Bei Feuchtigkeit wimmelt es dort angeblich von Blutegeln und da ist keiner von uns scharf drauf. Auch in der Nacht darauf regnet es mehr oder weniger durchgehend heftig. 

 

Am Nachmittag ruft DB an und wir machen uns zusammen mit seinem Freund Mahyndra auf den Weg zur Quelle. Eine Stunde geht es auf einer Schotterstraße an einem Höhenzug entlang. Dann beginnt durch völlig zugewachsenes Gelände, kein Pfad ist zu erkennen, der steile Aufstieg. DB geht voraus und macht mit seiner Sichel den Weg frei. Hier heißt es höllisch aufzupassen den der nahezu senkrechte Abhang auf einer Seite des Pfades ist bei dem dichten Bewuchs nicht zu erkennen. Nach einer halben Stunde haben wir die Höhle mit der Quelle erreicht. Zunächst erkennt man gar nichts, nur üppiges Grün. DB und Mahyndra machen sich gleich daran die Anlage halbwegs frei zu legen. Nun erkennt man die kleine Staumauer vor der Höhle, die das herausfließende anstaut. Um die gröbsten Verschmutzungen zurück zu halten ist der ganze Bereich mit einem Metallgitter abgedeckt. Von dort fließt das Wasser durch ein Rohre in ein Sammelbecken und von da soll es später in den großen Tank oberhalb von Amalbas geleitet werden. Derzeit fließt es noch in den alten Tank und von dort in den alten Leitungen zu den Häusern. Dazwischen liegen noch zwei Entlüftungsstellen, wo die Leitung hin und wieder entlüftet und durchgespült werden kann. DB und Mahyndra machen das dann auch auf dem Rückweg, nachdem sie auch oben an der Quelle alles gereinigt hatten. 

An dieser Stelle möchte ich noch meine Hochachtung und Bewunderung für die Männer zum Ausdruck bringen, die all die Baumaterialien zu diesen abgelegen Baustellen getragen haben. Für mich war es schon ohne Gepäck eine Herausforderung diesen schwierigen und auch gefährlichen Weg zu gehen. Darum habe ich auch nur ein Foto gemacht. 

Mit den Blutegeln hat DB recht behalten. Weil ich Sandalen trug war ich das bevorzugte Opfer. Ich habe zwar immer wieder auf meine Füße geschaut doch zwei unter den Riemen der Sandalen und einer zwischen den Zehen haben es doch geschafft. 

 

Zur Wasserversorgung möchte ich abschließend noch sagen, dass das Quellwasser absolut sauber ist und gut schmeckt. Seit ich in Amalbas bin trinke ich es ohne Filterung oder chemische Behandlung und das ist hierzulande nicht überall möglich. Der ganzen Anlage merkt man an, dass sie professionell geplant und handwerklich gut durchgeführt ist. 

Schule in Bhadaure

Die Besichtigung der Wasserversorgung ist abgeschlossen und ich gehe in die Schule um die Lehrer zu treffen und um zu sehen, was sich in den vergangenen vier Jahren getan hat. Als ich oben ankomme fällt mir gleich auf dass das ganze Gelände von einem Zaun umgeben ist. Am eisernen Tor steht eine freundliche Dame die mich herein lässt und hinter mir wieder abschließt. Im Lehrerzimmer treffe ich dann die komplette Mannschaft an, denn es ist kurz vor Unterrichtsbeginn. Nach vier Jahren ist die Wiedersehensfreude groß, zumal ich meinen Besuch nicht angekündigt habe. Es sind viele neue Gesichter dabei, einige der Kollegen sind inzwischen im Ruhestand oder mussten aufhören, da sie nur einen befristeten Vertrag hatten. 

 

Tags darauf bin ich schon um viertel nach neun an der Schule, das Tor ist noch zu und ich warte mit den ersten Schülern auf den Einlass. Nach der morgendlichen Versammlung mit Gymnastik, Nationalhymne, Gebet und kurzer Absprache beginnt der Unterricht um zehn Uhr. Die Lehrer müssen übrigens ihre Anwesenheit an einem Fingerabdruck - Scanner bestätigen. 

Die Klassenzimmertüren sind immer offen und manche Lehrer stehen auch vor der Tür und so ergibt sich für mich die Möglichkeit für das eine oder andere Schwätzchen. Anders als in früheren Jahren werde ich nicht gebeten für einen abwesenden Lehrer einzuspringen. 

In der zweiten Stunde hat Laxmi, der für den Computerunterricht zuständig ist, frei. Er zeigt mir den Computerraum. Als er die Türe öffnet bin ich sprachlos. Bildschirm reiht sich an Bildschirm, der ganze Raum ist voll. Ich zähle 35 Plätze, unglaublich. Vorne im Raum steht noch ein großer Server und eine riesige "Powerbank". Der dazugehörige Generator steht unten am Eingang. Aber die Enttäuschung folgt auf den Fuß. Alles ist dick eingestaubt, seit langem nicht mehr benutzt, die Stromversorgung fehlt. Und der Generator ist anscheinend so laut, dass er nicht verwendet wird. Da ist viel Geld investiert worden und die Kinder haben keinen Nutzen davon. Rund 17 Computer einschliesslich Mobiliar wurden vom Verein "Nepalmyhome" gesponsort und etwa 17 Computer plus Powerbank und Drucker hat die Regierung gestellt. Man kann nur hoffen, dass die Stromversorgung bald folgt und die Schüler dann mit den Computern arbeiten koennen. 

Als Mandal, Lehrer für Physik / Chemie, am nächsten Tag anwesend ist, kann ich auch das "Science-LAB" besichtigen. Auch hier haben sich Regierung, "Nepalmyhome" und andere Spender großzügig gezeigt. Chemikalien, Gefäße, Mikroskope, Modelle usw sind neben dem Mobiliar angeschafft worden. Laut Mandal steht das Material allen Lehrern zur Verfügung. Es wäre schön, wenn diese Möglichkeit auch genutzt wird und die Lehrer den Verbal- Unterricht mit Materialien aufwerten. 

 

Auch die Rückfahrt nach Kathmandu verläuft nicht ganz problemlos. Von Amalbas geht heute kein Bus zurück nach Kathmandu, weil gestern wegen des Regens keiner nach oben kam. Also muss ich zu Fuß zur Straße ins Tal.

Schon bald kommt ein Bus der mich mitnimmt. Nach kaum zwanzig Minuten dann ein ähnliches Malheur wie bei der Herfahrt. Ein entgegen kommender Bus rauscht knapp, zu knapp, an uns vorbei. Ein heftiger Knall und Stoß. Vollbremsung folgt. Alle Passagiere sind heil, der Bus hat am hinteren Bereich eine üble Schramme und dem anderen fehlt der Außenspiegel. Es folgt eine angeregte Unterhaltung der beiden Fahrer. Als dann die Polizei erscheint, geht die Fahrt bald weiter.

Noch 'ne Geschichte

 Fahrt Amalbas - Kathmandu, Teil 2

So ein Smartphone, kurz gesagt Handy, ist ja heutzutage ein Allround-Gerät: mobile Bank, Briefkasten, Zeitungsersatz, Fotoapparat, kleines Reisebüro und nicht zuletzt auch Telefon. All das ist gerade auf Reisen wichtig und nützlich zumal dann auch noch Flugticket, Impfausweis u.a.drauf gespeichert sind. Wenn alles gut ist, empfindet man das als ganz selbstverständlich und freut sich über so ein praktisches Ding, aber wenn dieses tolle Teil mal verloren geht, ist auf einen Schlag sooo viel futsch.

Die Rückreise von Amalbas nach Kathmandu hatte mit dem "Streifschuss" schon etwas unglücklich begonnen. Der anschließende Teil war dafür dann recht unterhaltsam. Hinter mir, auf der letzten Bank im Bus, saßen ein paar junge Burschen, die immer wieder versuchten, mit mir ins Gespräch zu kommen. Ihr Englisch war dürftig, mein Nepali noch minder. Da hilft dann manchmal nur Zeichensprache oder mehr. Einer der Jungs steckte mir zum Beispiel einfach seine Ohrhörer in die Ohren, weil er gerne wissen wollte, wie ich seine Musik finde.
Als die Jungs an einer Haltestelle ausstiegen war das das Signal für den jungen Mann im Sitz vor mir. Er drehte sich um und stellte mir eine kurze Frage. Zuerst dachte ich, da hab ich mich wohl verhört und fragte nach. Aber die Frage war tatsächlich: Simmt es, dass Karl Marx ein Deutscher war. In der Folge stellte sich heraus, dass er in der kommunistischen Partei Nepal engagiert ist und Marx verehrt. Die nächste Überraschung war dann die Frage, ob ich auch Hermann Hesse kennen würde.
Wir waren so in unser Gespräch vertieft, dass wir beinahe verpasst hatten, in Bhaktapur den Bus zu wechseln um die letzten 20 km in die Stadt hinein zu fahren. Dort setzten wir unsere Unterhaltung fort bis er ausstieg. Nun wollte ich nochmal versuchen, Mandhoj anzurufen um ihm zu sagen dass ich bald in Kathmandu wäre. Griff zur Bauchtasche, kein Handy. Da ist es sonst immer. Hosentaschen - leer. Alles abklopfen - kein Handy.
In dem Moment schießen tausend Gedanken durch mein Gehirn und mir wird fast übel. Alle Fotos weg, meine Aufzeichnungen für die Webseite, meine Kontakte, Daten, einfach alles futsch.
Wo hatte ich es zuletzt in der Hand?? Im vorherigen Unglücksbus, als ich zuletzt vergeblich versucht hatte Mandhoj anzurufen.
Aber ich bewahre das Ding ja immer in meiner Bauchtasche auf, verlieren ist unmöglich. Geklaut?? Womöglich waren die Jungs neben mir nur so lebhaft und freundlich um mich abzulenken. Und jetzt lachen sie sich ins Fäustchen und versilbern es. Zum Heulen!
Mit dieser Stimmung laufe ich dann auch im Hotel ein und auf die Fragen von Suman und TB antworte ich nur : ramro chhaina.
Als ich von meinem Missgeschick erzähle, werden sie gleich aktiv. "Weißt du deine Telefonnummer, da rufen wir gleich an. Vielleicht geht jemand ran". Und tatsächlich, der Anruf wird angenommen und TB scheint am verhandeln mit dem Finder zu sein.
Dann folgt auf Englisch die Erklärung für mich. Wir können das Handy zurück bekommen, aber der Herr möchte Geld dafür haben. Da fällt mir schon der erste Stein vom Herzen. Die Summe ist noch offen und außerdem müssen wir es in Bhaktapur abholen. Wie? Schon wieder auf dem Motorrad. Ich möchte TB nicht alleine fahren lassen, schließlich ist es mein Handy.
Auf die schnelle bekomme ich von einem der im Hof stehenden Motorräder einen Helm verpasst (ist hier für den Sozius keine Pflicht) und los geht die Fahrt. Zwanzig Kilometer durch das nachmittägliche Getümmel auf diesen Straßen, und TB lässt es krachen. Hinterher erklärte er mir, dass er einfach Angst hatte, dass der Finder nicht so lange auf uns warten würde, und nur darum sei er so flott gefahren.
Nach einiger Sucherei treffen wir den Herrn an einer Füßgängerbrücke. Am roten Käppi erkenne ich den Busfahren, das war fast zu erwarten. TB verhandelt nochmal länger mit ihm. Es ist klar, dass für Touristen (Dollar - men) hier alles höher veranschlagt wird, doch TB drückte die geforderte Summe auf 3000 NRs. (22 €)
An dieser Stelle ist mir der nächste Stein vom Herzen gefallen und vor lauter Freude habe ich ihm noch einen Tausender dazu gegeben.
Alle Nepali denen ich von diesem "deal" erzählt habe, waren über die Geldforderung des Finders empört. Über unsere deutsche Finderlohnregelung sind sie dann ebenfalls erstaunt, aber sie verstehen dann, dass ich mich nicht über die viertausend Rupien ärgere.
Ich war auf jeden Fall glücklich und gottfroh, dass der Fahrer doch ein ehrlicher Mensch war. Zwar hatte er versucht das Handy zu entsperren, aber damit natürlich nur erreicht, dass die (deutsche) Simkarte gesperrt wurde. Zum Entsperren wäre jetzt halt die PUK wichtig gewesen, aber die liegt ja daheim in irgend einem Ordner (Hallo Hans-Jörg 😉)
Aber auf die deutsche Telefonnummer kann ich hier ja gut verzichten, das lässt sich richten sowie ich wieder daheim bin.
Kurzes Fazit : Ich hab mich im Nachhinein innerlich bei den jungen Burschen für mein vorschnelles Urteil entschuldigt und meinen Kotau gemacht.
Suman und TB hatten sich damit natürlich eine Einladung zu einer schönen Holzofen - Pizza verdient. Ja, in Thamel kann man, als Tourist zumindest, wunderbar italienisch Essen gehen.
Eine Frage bleibt aber offen. Ist mir das Handy aus der nicht verschlossen Tasche gefallen als ich mich zu meinem Gesprächspartner vorgebeugt habe oder habe ich es auf den Sitz gelegt, weil ich einen Anruf machen wollte. Wie dem auch sei, ich hoffe das war das erste und letzte Mal.

Nach der erfolgreichen Aktion ein "Dherai dherai dhanyabad" für meine Retter Thag Bahadur, kurz TB, links und Suman. Eine Pizza im nahegelegenen Restaurant "Roadhouse" mit einem kühlen "Gorkha-Bier" ist immer lecker.